Bernd ist am 11. Januar 2022 in seinem Haus verstorben.


Lebenslauf von
Bernd Moritz wie er während der Trauerfeier von Pastor Andy Mertin verlesen wurde:
Bernd Moritz wurde am 24.11.1950 in Hamburg-Harburg geboren und ist am 11.01.2023 in Hamburg Hausbruch verstorben und wurde somit 72 Jahre alt.
Er war der Sohn eines Seemanns der Handelsmarine, bzw. eines technischen Angestellten und Schichtmeisters bei der Esso während die Mutter sich als Hausfrau um die Familie kümmerte. Bernd war der Erstgeborene, dem die Geschwister Astrid (1 Jahr jünger) und Rolf (7 Jahre jünger) folgten.
Sie verlebten eine im Großen und Ganzen glückliche und entspannte Kindheit in HH-Harburg-Eißendorf, mit Schlittschuhfahren auf dem Karpfenteich, Rodelhang und Bolzplatz vor der Tür, sowie anfänglich noch Blick auf Ruinen und Nissenhütten, Fabrikresten, aber auch dem Göhlbachtal mit seinen abenteuerlichen Möglichkeiten, Schrebergärten und Spielplätzen.
Mit 16 Jahren machte er eine Banklehre bei der Deutschen Bank und leistete danach seinen Grundwehrdienst bei der Luftwaffe ab. Viele Jahre war er als normaler Banker tätig, bevor er später als Vermögensfondverwalter sehr erfolgreich war. Er konnte sein Leben lang sehr gut mit Zahlen umgehen und hat bis zum Ende alles im Kopf immer ganz schnell nachgerechnet und hat viele Informationen akribisch in Listen und Ordnern festgehalten. Aber auch sein Humor hat ihn ausgezeichnet, bisweilen auch ein gewisser „schwarzer Humor“, den er bis zuletzt nicht verlor.
Seine Eltern wollten nicht, dass er Fußball spielte, weil es ihrer Meinung nach zu gefährlich war. Vermutlich gab es aber auch Einschränkungen, weil bei 4 zu versorgenden Kindern, inkl. der Halbschwester Bärbel aus erster Ehe des Vaters, die zur Verfügung stehenden Mittel mit Bedacht eingeteilt werden mussten. So landete er schließlich beim Handball (HTB), was dann aber eigentlich viel härter als Fußball war. Das Geld war knapp, sodass die Geschwister kein regelmäßiges Taschengeld erhalten konnten. Dennoch schaffte es die Familie jedes Jahr in den Ferien für 4 Wochen in den Camping-Urlaub zu fahren.
Bernd liebte den Fußball, besonders seinen HSV – er hatte wirklich die Raute im Herzen und hatte sehr viel Freude an seinem Traumverein. Natürlich hatte er eine Dauerkarte und war im Volksparkstadion in der berüchtigten Westkurve unter den echten Fans zu finden. Viele Auswärtsspiele hat er begleitet und war z.B. in Wembley und Bernabeu und hat dabei auch den größten Triumph des HSV, den Gewinn des Pokals der Landesmeister gegen Juventus Turin miterlebt.
Als Mitglied einer Sport- und Musik begeisterten Clique gingen die eigenen Aktivitäten dann in Richtung American Pool Bill(i)ard, Dart und Bowling. Später war er Mitglied in einem Bowlingverein. Hier war er mit seiner Mannschaft äußerst erfolgreich. Einmal gewann er sogar eine USA Reise und einen VW Golf. Das war dann übrigens der Grund, weshalb er seinerzeit mit fast 30 J. endlich den Führerschein machte, was er vorher stets ablehnte, weil er sich lieber das Ticket eines 1.-Klasse-Abteils der Bahn oder ein Taxi leistete.
In der Familie war Bernd als spendabel und großzügig bekannt. Z.B. schenkte er in der Zeit seiner Ausbildung seinem Bruder zum 12. Geburtstag eine kleine Autorennbahn. Leider wurde aber später seine Großzügigkeit bitter ausgenutzt, was sein Leben neben Beziehungskrisen sehr erschütterte. Seine Familie und Vorgesetzte halfen ihm wieder auf die Beine.
Mit Ende 20 J. kaufte er sich in Hausbruch ein Reihenhaus und legte damit den Grundstock für eine Familie. 1990 traf er eines Tages am Hauptbahnhof seine zukünftige Frau Tine, die aus Indonesien stammt und suchte kurzerhand das Gespräch mit ihr. Er verliebte sich in sie und am 26.04.1991 feierten sie Hochzeit. Bernd junior wurde am 11.06.1991 geboren und Tobi am 04.01.1994. Papa Bernd war mächtig stolz auf seine beiden Jungs, nannte sie Junior und Tobi, oder sprach sie liebevoll mit Sohnemann an. Er war ein sehr guter fürsorglicher Vater, war froh und glücklich mit ihnen und versuchten ihnen jeden Wunsch zu erfüllen. Er begleitete stolz und voller Freude seinen Junior bei dessen Fußballkarriere in die Landesauswahl Hamburgs und schließlich zum HSV. Tobis Welt war eher digitaler Natur, aber auch da war der Papa interessiert und begeistert an der Seite. Er freute sich über ihren Werdegang, als Finanzbeamter (Junior) bzw. Fachinformatiker (Tobi) und hatte dabei auch großen Respekt vor dem entschiedenen christlichen Glauben seines Juniors.
Fürsorglich kümmerte er sich um seine Frau und erwarb sogar für die Familie ein Haus in Indonesien, wo dann die Verwandtschaft wohnte. Sein Bestreben, nach zwei unglücklich beendeten Beziehungen diese Ehe nun um jeden Preis erhalten zu wollen, war nicht immer von Erfolg gekrönt. Die entstandenen Belastungen wirkten sich dann eines Tages auch auf die berufliche Karriere aus und er verließ umständehalber die Deutsche Bank. Schließlich fand er in einem großen Immobilienverwaltungsbetrieb, mit in einem neuen Aufgabenbereich mit neuen, netten Kollegen neues berufliches Glück und Erfüllung, wo er dann auch gern bis zum Erreichen des Rentenalters blieb.
In den letzten Jahren war seine Leidenschaft das Kochen, Dartspielen und Minigolf und er freute sich, wenn seine Familie z.B. sein Essen (Ente, Grünkohl etc.) genoss. Er widmete sich der Aufnahme und liebevollen Hege von Katzen aus dem Tierheim. Auch sein kleiner Garten erfuhr diese Hingabe, die sich vor wenigen Jahren noch in einer fast völligen Umgestaltung zeigte. Besonders stolz war Bernd auf seine riesigen Lilien, die von Jahr zu Jahr immer größer wurden. Sein Haus war immer offen – gerne bewirtete er Gäste und veranstaltete Grillpartys. In 2012 bekam er leider eine Prostatakrebsdiagnose und musste sich danach vielen Behandlungen unterziehen. Nach langer schwerer Krankheit ist Bernd Moritz senior am 11.01.2023 in seinem geliebten Zuhause in Hausbruch verstorben. Wir alle werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Wir trauern um Bernd und werden ihn alle als fröhlichen und aufgeschlossenen Menschen in Erinnerung behalten.